Kirchsteigfeld

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„Wir wollen keine Siedlung schaffen, keine Schlafstadt, keine Wohnanlage, kein Massenquartier, sondern eine Ortschaft, die ihren Bewohnern und nachwachsenden Generationen das Bewusstsein des „Zuhause-Seins“ wiedervermitteln kann“. So charakterisiert der renommierte Architekt Rob Krier seine Vision eines städtebaulichen Konzeptes, wie es in dem (jüngsten) Potsdamer Wohngebiet, zwischen 1993 und 1998 entstanden, umgesetzt wurde. Unter der Beteiligung von zwanzig internationalen Architektenbüros aus Deutschland, Italien und den USA ist mit dem „Kirchsteigfeld“ das größte Wohnungsbauvorhaben in den neuen Bundesländern verwirklicht worden, das heute ein bunter und lebensfroher Stadtteil ohnegleichen ist. Das Leitmotiv für die Planung war, dass dieser als beispielhaft für die künftige Entwicklung Potsdams gelten sollte. Ein multifunktionales Siedlungsgebiet, welches alle Einzelfunktionen städtebaulichen Lebens und eine ausgereifte Infrastruktur aufweist, verbindet sich mit einer großen ausgereiften Dienstleistungszone. Heute leben auf diesem ehemals als Ackerland genutztem Gebiet 7.500 Menschen auf einer Fläche von knapp 900.000 qm. Das Stadtbild des „Kirchsteigfeldes“ ist besonders geprägt durch die individuelle Architektur und das ansprechende Farbkonzept. Dabei soll die spezielle Farbgebung unterschiedliche Stadträume charakterisieren. Die sechs städteräumlichen Zonen wurden durch sinnvolle farbliche Zusammensetzungen der Farbfamilien rot, gelb, weiß, weißlich, grau und blau verwirklicht und machen die Hauptstruktur des neuen Stadtteils verständlich. Dabei wirken diese wie ein visueller Stadtplan. Ein großer Teil der Stadtteilidentität ist die Verwirklichung der beiden großen Baukomplexe. So sind sowohl das „Torhaus“ am Eingangsbereich als auch der „Palazzo“ am zentralen Markt- und Kirchplatz zentrale Anlaufpunkte des „Kirchsteigfeldes“. Dabei bildet das „Torhaus“ den Eingansbereich, wo die Fußgänger und Radfahrer durch das Portal in der Mitte in das Zentrum gelangen. Im Zentrum gelegen, bildet der „Palazzo“ zusammen mit den umliegenden Häusern den Rahmen für den Platz. (Text: Marcel Weichenhan)


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