Mit Wut und Entschlossenheit für eine andere Stadt - Antikapitalistisches Bündnis unterstützt Demo für „Freiräume statt Schlossträume!"

Templiner Vorstadt, den 06.11.2008

Das Antikapitalistische Bündnis Potsdam unterstützt die am Samstag in Potsdam stattfindende Demonstration mit dem Motto: „Freiräume statt Schlossträume!" und ruft alle Menschen in der Stadt auf, sich daran zu beteiligen. Die Demo findet am 08. November 2008, um 14:00 statt und beginnt am Potsdamer Hauptbahnhof.

 

Hierzu erklärt Holger Zschoge, Sprecher des Bündnisses:

 

„Potsdam erlebt in den letzten Jahren ein rasantes Ansteigen der Mieten und Baulandpreise und die Vertreibung und Vernichtung von nicht kommerziell verwertbaren Kultur- und Jugendeinrichtungen z.B. durch Luxussanierungen. Viele der hier heute heiß diskutierten konkreten Konflikte resultieren aus den Marktmechanismen nach denen finanzkräftige InvestorInnen angezogen und ideale Verwertungsbedingungen für sie geschaffen werden sollen. Diese selbst beförderte Politik erscheint als wirtschaftlicher Zwang. Ein Beispiel: Die Potsdamer Kulturpolitik.

 

Der ständige Verweis der städtischen Politik und Verwaltung auf die „Schiffbauergasse" wirft ein bezeichnendes Licht auf deren tatsächliche Interessen: Erst sehenden Auges bestehende Soziokulturelle Zentren pleite gehen lassen und dann im teuer und steril sanierten Zentrum als kommerzielles Projekt wieder auferstehen lassen. Quasi als Nebeneffekt hat man alle schön beisammen und kann mit Fördergeldern gut kontrollieren. Dies alles passt zur aktuellen Finanz- und Wirtschaftskrise. Großspurigen InvestorInnen werden spontan rote Teppiche ausgerollt (auch wenn sie ihre investierten Gelder nur auf dem Finanzmarkt geliehen haben!). Dagegen wird bei möglicher Unterstützung emanzipatorischen Jugend- und Kultureinrichtungen monatelang diskutiert und gefeilscht, ohne dass es tatsächlich zu einem Ergebnis kommt. In der Konsequenz werden wohl auch in Potsdam die klammen kommunalen Finanzen eher zur Rettung pleite gegangener GroßinvestorInnen verwendet werden, denn zur Erhaltung und Schaffung von Freiräumen. So funktioniert Kapitalismus, so funktioniert auch städtische Politik.

 

Deshalb bleibt es dabei: Freiräume müssen  wir uns erkämpfen! Deshalb unterstützen wir die Besetzung der Villa Wildwuchs! Deshalb unterstützen wir die Demonstration am Samstag! Deshalb rufen wir alle Menschen in der Stadt auf: Nehmt euch die Freiräume, die ihr braucht! Schafft Räume, in denen selbstbestimmtes Leben ohne kapitalistische Verwertungslogik möglich ist! Mit Wut und Entschlossenheit für eine andere Stadt!"

 

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