Yes!!! – USV ringt Berlin Baskets nieder

Stadt Potsdam, den 19.03.2012

Nach dem Sieg des Abstiegskonkurrenten DBV Charlottenburg II am Samstag schienen beim USV Potsdam die Regionalligalichter schon auszugehen. Durch einen kämpferischen Kraftakt am Sonntag bei den Berlin Baskets  sicherte sich die Mannschaft durch den 72:69 (36:39) Sieg aber die Chance auf ein wahres Endspiel am letzten Spieltag und somit auch auf den Ligaverbleib.

 

Dabei sah die Lage vor Anwurf alles andere als rosig aus. Die DBV II sicherte sich einen überraschenden Auswärtserfolg bei Future Basket Berlin (74:63) und der USV trat zudem auswärts beim starken Tabellenzweiten Berlin Baskets an, dem das Team in der Hinrunde noch deutlich unterlegen war. Somit schien der Abstieg nach nur einer Saison in der Regionalliga schon greifbar. Doch wie so häufig in dieser Saison zeigte sich der USV dann am stärksten, wenn man ihn schon abgeschrieben hatte. USV-Trainer Burkhard zeigte sich im Anschluss dann auch begeistert von seinem Team: “Wir haben eine unwahrscheinlich gute Defensivleistung hingelegt. Das kam meinen Wunschvorstellungen schon ziemlich nahe und war für Fans und Trainerteam toll anzusehen”. Besonders “Kampfschwein” Benedikt Fimpel zeigte die engagierteste Leistung der Saison im Duell gegen den Baskets-Punktelieferanten Beier und stachelte mit seinem Kampf- und Einsatzwillen das gesamte Team an.

 

Zum Spiel: Der USV begann mit Fimpel, Grund, Zärl, Karge und Naumann und hatte in der ersten Hälfte noch gehörige Probleme mit den körperlich überlegenen Berliner. Immer wieder gelang es den Baskets durch Pick-n-Roll einfache Möglichkeiten unter dem Korb oder vorteilhafte Eins-gegen-Eins-Situationen auf dem Flügel für ihre variablen und athletischen Forwards zu kreieren. In der Folge nahmen die Berliner in der ersten Halbzeit bis auf vereinzelte freie Dreier nur einfache Würfe aus der Zone. Potsdam verteidigte seinerseits zwar schon engagiert, aber noch nicht mit Köpfchen (36:39 zur Halbzeit).

 

Von Trainer Burkhard nochmals richtig eingestellt, konnte der USV im dritten Viertel dann defensiv einen Gang zulegen. “Wir waren dann da. Unsere Verteidigung schaffte es, die Baskets vom Korb wegzuhalten und mehr schwierige Mitteldistanzwürfe zu erzwingen”. Bis auf zwölf Punkte zogen die Potsdamer davon und zeigten in dieser Phase, aber auch im ganzen Spiel ein gutes offensives Teamplay, in dem sich auch andere Spieler als die üblichen Verdächtigen Karge und Naumann ein Herz nahmen und Verantwortung trugen. Auch der Aufbau der USVler zeigte sich stark verbessert, besonders Benny Grude konnte das Spiel diesmal kontrollieren und hinterließ seinen Coach so zufrieden. “Es ist ganz einfach: Benny hat heute Basketball gespielt! Die Hektik der Hinrunde hat er hinter sich gelassen und das Tempo gut kontrolliert”. Topscorer Karge wiederum bestach in der Verteidigung und ließ seinen insgesamt sechs Ballgewinnen jedes Mal einfache Fastbreakpunkte folgen.

 

Die Baskets nutzten dann die Pause von Karge und Fimpel, um ihre Athletik in Mismatches gegen die körperlich unterlegenen Fock und Kober auszuspielen und kamen bis Ende des dritten Viertels noch mal auf drei Punkte heran. Im vierten Viertel behauptete der USV eine Führung von sieben bis neun Punkten bis kurz vor Spiellende. Dann kämpften sich die Gastgeber nochmals heran. Paul Naumann konnte kurz vor Schluss wichtige Freiwürfe versenken. Die Baskets vergaben in den letzten Sekunden einen Dreier zum Ausgleich, der USV konnte sich den Ball nicht sichern und der Ball landete im Aus. Auszeit und Einwurf Berlin Baskets bei noch verbleibenden 1,1 Sekunden (Stand 72:69). Jetzt hieß es den Dreier zu verhindern. Marcel Karge roch beim Einwurf der Baskets den Braten und konnte den Pass zur Dreierlinie wegtippen. Die Zeit lief ohne Wurfversuch Berlins runter, Schlusssirene – Sieg USV.

 

Für den USV waren Marcel Karge (25 Punkte/ 6 Steals) und Paul Nauman (20/ 10 Rebounds) am erfolgreichsten, während Berlin in Beier (19) und Stehlmann (20) seine Topscorer hatte.

 

USV-Trainer Burkhard ging dementsprechend zufrieden aus der Halle: “Heute hat man wirklich die komplette Entwicklung des Teams über die Saison gemerkt. Das, was wir an Mist erlebt haben, hat sich heute ausgezahlt. Die Mannschaft hat aus allen Spielen und ihren Fehlern gelernt”. Durch die Siege des USV, der DBV II und des Tabellenletzten ISS kommt es nun am nächsten Wochenende zu einem echten Endspiel und Abstiegskrimi. Der USV als Vorletzter empfängt am Samstag, dem 24.03. um 16 Uhr den Tabellenletzten ISS Berlin während die DBV II am Sonntag zuhause gegen den Meister SSC Südwest Berlin antreten muss. Der USV kann nur bei eigenem Sieg und der gleichzeitigen Niederlage von DBV II die Klasse halten. Doch USV-Trainer Burkhard macht sich angesichts der letzten Leistung keine Sorgen: “Wir müssen uns nur auf uns konzentrieren. Alles andere können wir nicht beeinflussen. Aber wenn wir die Spannung aus diesem Spiel halten, dann wird das unser Tag.”

 

geschrieben von Ludwig Schwabe

 

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