USV siegt gegen St. Pauli

Das wohl spannendste Match der zweiten Rugby Bundesliga, fand am Samstag auf dem Gelände des Universitätssportvereins Potsdam statt. Die Hausherren empfingen den Tabellennachbarn aus der Hansestadt und wussten um die Stärken der Paulianer.  

Welchen Drang beide Mannschaften zum gegnerischen Malfeld haben, konnten man den deutlichen Ergebnissen der Vorwoche entnehmen. Die Potsdamer deklassierten die ersatzgeschwächte Germania 70:7 und die Hamburger überliefen Kellerkind Schwalbe/DRC II mit 55:3. In den vergangenen Jahren erzielten die Adler erst einen Erfolg gegen die Norddeutschen.

Um ihrem Saisonziel einen Schritt näher zu kommen, musste nun ein 1. Heimerfolg gelingen. Die Gäste setzten vor allem auf die Erfahrung Ihres Verbinders Jens Michau, der es hervorragend versteht, seine Mitspieler in Szene zu setzten. Dem sicheren und engen Phasenspiel der Stürmer, folgen meist blitzschnelle Angriffsvarianten der ¾ Reihe und des Schlussspielers.

Nach anfänglichen Abtasten beider Mannschaften und einigen ausgelassenen Chancen zu frühen Führung, gelang es den Gästen in der 11 Spielminute, durch einen Straftritt, die ersten Punkte zu erzielen. Im direkten Gegenzug gleichen die Potsdamer durch einen weiteren Straftritt, durch Eckdreiviertel Christian Schubert aus. Es entwickelte sich eine rasante Partie, mit leichten Vorteilen der Gäste. Ihr gutes Unterstützungspiel bescherte den Potsdamern ordentliche Probleme und zwang sie, immer wieder zu technischen Fehlern. Die sonst sehr Kickstarken Hamburger, zeigten in diesem Spiel ungewohnte Schwächen und ließen weitere Straftritte ungenutzt. In der 25 Minute viel nach einer starken Angriffsphase dann der 1. Versuch der Partie. St. Pauli ging mit 3:10 in Führung. Die Antwort der Adler folgte prompt. Nur 4 Minuten später erzielten die Potsdamer ihren viel umjubelten 1. Versuch und glichen nach einem guten Passangriff durch Schubert aus.

Bis zur 37 Minute entwickelte sich ein hochemotionales Spiel auf beiden Seiten. Schiedsrichter Carlo Schomacker hatte alle Hände voll zu tun, um die erhitzten Gemüter zu beruhigen. Bei beiden Teams spürte man den unbedingten Siegeswillen. Die Hausherren hätten sich nicht beschweren dürfen, wenn die Gäste eine ihrer 100% Chancen ausgespielt hätten. Eine ganz besondere Trumpfkarte der Potsdamer, ist der guter Offload bei Kontaktsituationen. In solch einer Druckphase der Gäste, setzte Christian Schubert zu einem seiner sensationellen Läufe an. Die 75 m müssen endlos gewesen sein, doch der Jubel der Fans ließ ihn fliegen. Nur 2 Minuten später rollte schon die nächste Welle auf die Hanseaten zu und Sebastian Danicke erhöhte durch einen weiteren Versuch. 2 der 3 Erhöhungen gelangen und so gingen die Hausherren mit 22:10 in die Halbzeit.

Ein kleiner Schritt war nun getan und es galt die Gäste nicht mehr aufstehen zu lassen. Mit einem gefühlten 0:0 ging man in die 2.Spielhäfte. In der 43 Minute setzte Timmy Schrade die passende Antwort auf eine unschöne Aktion der Gäste, Versuch zum 29:10. Wer glaubte, dass sich die Hamburger ihrem Schicksal ergeben würden, hatte sich stark geirrt. In der 52. Minute kamen sie zu ihrem 2. Versuch 29:15. Mit fortlaufendem Spiel, schwanden den Gästen dann die Kräfte. Ihre stetigen Angriffsbemühungen verpufften in der immer stabiler wirkenden Potsdamer Verteidigung. In der 63. Minute war nach einem weiteren Versuch dann aber klar, dass die Potsdamer dieses Spiel nicht mehr hergeben würden. Jan Krauzig tauchte, nach guter Vorarbeit seiner Mitspieler, ins gegnerischen Malfeld ein. Den Schlusspunkt dieses Spieles setzten Johannes Schneidemesser und Joshua Jahn, die in den letzten 4 Spielminuten noch je einen Versuch erzielen konnten. Alle 3 der 4 Versuche konnten erhöht werden und so siegten die Potsdamer am Ende hoch verdient mit 48:15.

Ein besonderer Dank gilt allen ehrenamtlich helfenden Personen, den Eltern, Kindern, Freunden und Fans, die diesen Tag zu einem besonderen Erlebnis gemacht haben.

Die Motivation der Adler ist sehr hoch. Die Erkenntnisse aus diesem Spiel werden ausgewertet und ins Training eingebaut. Am 18.04. kommt es dann in Hannover, bei der Victoria Linden, zum Angriff auf die Vizemeisterschaft.  Zur Unterstützung der Adler wird jetzt schon herzlich eingeladen. Ein Bus nach Hannover steht bereit.

Mannschaft: Timmy Schrade, Andreas Bürger, Martin Weiße, Thomas Burgemeister, Henning Kohtze, Jan Bachmann, Sebastian Danicke, Ralf Horn, Joshua Jahn, Patrick Garate, Johannes Schneidemesser, Christian Schubert, Jan Treuholz, Robert Westphal, Dirk Bösel, Peter Buttenberg, Leonhard Golmik, Thomas Kühnl, Enrico Wischne, Steffen Graul und Sascha Hess.

Physio: Christof Weigmann

Trainer: Frank Pilger & Robby Lehmann