Schlaatz

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„Vom Sumpf umgeben“ – so übersetzen Sprachwissenschaftler den slawischen Namen „Schlaatz“, den eine Erhebung an der Potsdamer „Nuthe“ trägt. 1757 sah man ein Gebiet vor sich, dass man als eine Wildniss bezeichnen muss, in der man nichts als Wasser, Strom, Busch und Schilf um sich hatte, und wo man an vielen Orten den Grund mit Stöcken suchen musste, um nicht zu versinken. Erste Konzepte, um aus diesem Sumpfgebiet eine Wohngegend zu machen, wurden im Jahre 1978 erarbeitet. Mit dem Bau wurde 1980 begonnen. Sieben Jahre später war das Wohngebiet „Am Schlaatz“ in seiner heutigen Form entstanden. Ziel war es seinerzeit, das Wohnungsbauprogramm (eine Wohnung für jedermann) bis 1990 zu erfüllen und somit insbesondere für die Beschäftigten der Mikroelektronik in Teltow/Stahnsdorf, dem damaligen „CVO“, Wohnraum zu schaffen. Das Wohngebiet wurde in den Landschaftsraum „Nuthe-Urstromtal“ gebaut. Dies hatte zur Folge, dass eine Geländeaufschüttung um 1,5-2,5 Meter des gesamten Areals nötig war. Solche und ähnliche Maßnahmen hatten extreme Schwierigkeiten bei der Landschaftsgestaltung zur Folge. Extreme Anwuchsschwierigkeiten, die zu einer frühzeitigen Vergreisung der Neupflanzen führten, traten zu Tage. Die Reste der zugeschütteten Nuthewiesen sind heute ein Naturschutzgebiet. Die städtebauliche Konzeption sah eine fünfgeschossige, winkelförmige - aus dem Geländezuschnitt resultierende - fußläufige Achse vor, an der zudem Einrichtungen der sozialen Infrastruktur wie Schulen, Kitas, Clubs und Bibliothek eingeordnet waren. Darüber hinaus wurden Kaufhallen, Gaststätten, Schülerspeisungen sowie Dienstleistungseinrichtungen in das Wohngebietszentrum und in die landschaftliche Gestaltung eingeordnet. Heute hat der „Schlaatz“ sehr mit seinem Image zu kämpfen. Tituliert als „sozialer Brennpunkt“ in der „Platte“ war das Gebiet jahrelang von Abwanderung betroffen, was sich jetzt allerdings wieder relativiert. Wunderschön an den Nuthewiesen und der „Teltower Vorstadt“ gelegen, versucht das Wohngebiet seine meist negative Wertung abzuschütteln und sich als freundliches Gebiet zum Wohlfühlen darzustellen. (Text: Marcel Weichenhan)


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