Fahrland

Vorschaubild Fahrland

Das Gebiet „Fahrlands“ ist seit Urzeiten schon sehr rege besiedelt. Beim Bau der „Krampnitzer“ Kaserne im Jahre 1936 hatten sich Überreste eines Rastplatzes angefunden, die auf eine Nutzung des Gebietes schon seit der mittleren Steinzeit schließen lassen. In der jüngeren Steinzeit siedelten sich die ersten Bauern in „Fahrland“ an. Die Existenz der Ortschaft, die damals als „Vorlande“ bekannt war, wird erstmals am 28. Mai 1197 erwähnt. An diesem Tag wurde mit einer Schenkungsurkunde des Markgrafen Otto II. von Brandenburg, die Ortschaft „Fahrland“ aktenkundig, in der heute 3087 Bewohner sesshaft sind, die sich wiederum auf die drei Ortsteile „Fahrland“, „Krampnitz“ und „Kartzow“ verteilen. Als Wahrzeichen der Region zählt die 1758 erbaute, leider etwas verfallene, „Bockwindmühle“. Man hofft, das Bauwerk in Folge der Eingemeindung durch zusätzliche Investitionen der Stadt Potsdam wieder restaurieren zu können, da sie weitgehend noch im Originalzustand erhalten wurde und auch heute noch zum Kornmahlen fähig ist. Eine große Attraktion „Fahrlands“ ist die Beheimatung des sogenannten „Sandpoeten“ Friedrich Wilhelm August Schmidt, der sich weniger als Prediger, sondern mehr durch seine natur- und volksnahe Lyrik einen regionalen Namen zu machen wusste. Im Land der Dichter und Denker hat somit selbst „Fahrland“ einen kleinen Zacken auf der Krone deutscher Literaturgeschichte hinterlassen. In jüngster Vergangenheit machte die Region auf sich aufmerksam, als die Fahrländer Feuerwehr vor wenigen Jahren auf dem „Krampnitzer“ Kasernengelände die explosiven Dreharbeiten der Filmproduktion „Stalingrad - Enemy at the Gates“ überwachte, in deren Folge sich immerhin internationale Stars wie Jude Law, Ed Harris und Joseph Fiennes auf dem Gebiet „Fahrlands“ einfanden. (Text: Marcel Weichenhan)


Aktuelle Meldungen

Bürgerinitiative wehrt sich gegen Tierheim in Fahrland

(10.05.2011)

Die Bürgerinitiative „Kein Tierheim in Fahrland - Kienhorststraße“ hat sich heute mit einer Beschwerde an die Kommunalaufsicht des Ministeriums des Innern des Landes Brandenburg gewandt. Bemängelt wird die unzureichende Bekanntmachung der für den 16. Mai 2011, um 19:00 Uhr angekündigten Einwohnerversammlung zum Thema Tierheimneubau in Fahrland. Neben der Tatsache, dass die öffentliche Bekanntmachung nicht den in der Hauptsatzung der Landeshauptstadt Potsdam festgelegten Normen entspricht, wird insbesondere bedauert, dass aus der Einladung nicht die Rechte, die den Einwohnerinnen und Einwohnern anlässlich einer solchen Versammlung zustehen, entnommen werden können. So heißt es ausdrücklich in der Hauptsatzung der Landeshauptstadt im § 3 Abs. 2 lit. c: „In der Bekanntmachung ist darauf hinzuweisen, dass Gelegenheit zur Äußerung und Erörterung besteht.“Frau Elona Müller-Preinesberger lädt aber nur ein, „um über aktuelle Ergebnisse … zu informieren.“ Die Einladung ist somit unzureichend, weil die Möglichkeit auf eine aktive inhaltliche Mitgestaltung der Einwohnerversammlung durch die Einwohnerinnen und Einwohner in den Hintergrund gerückt wird, während diese aber das Hauptanliegen einer Einwohnerversammlung sein sollte.Daher befürchten wir, dass die Einladungsich als gegenstandsloserweist, weil im Vorfeld der Einwohnerversammlung die Einwohnerinnen und Einwohnern nicht auf ihre Rechte hingewiesen wurden.

 

Nicht nachvollzogen werden kann, dass der Beigeordneten Frau Elona Müller-Preinesberger, die in Vertretung des Oberbürgermeisters handelt, die Hauptsatzung der Landeshauptstadt Potsdam nicht bekannt sein soll. Hieraus könnte geschlussfolgert werden, dass sie kein Interesse hat, eine den Normen entsprechende Bürgerbeteiligung zu gewährleisten. Dies wird von uns außerordentlich bedauert.

 

BI

Foto zu Meldung: Bürgerinitiative wehrt sich gegen Tierheim in Fahrland