Belvedere auf dem Klausberg

Vorschaubild Belvedere auf dem Klausberg

Nach der Vollendung des Neuen Palais 1769 ließ Friedrich der Große im Rahmen eines Verschönerungsplanes für die Umgebung des Schlosses auch das Belvedere auf dem Klausberg erbauen. Das 1770-1772 von Georg Christian Unger errichtete Bauwerk war das letzte des Königs in Sanssouci. Es begründete die Tradition der architektonisch gestalteten Aussichtspunkte in der Umgebung von Potsdam und war damit das erste Belvedere in Potsdam. Belvedere bedeutet in der Übersetzung "Schöne Aussicht". Zahlreiche historische Darstellungen belegen, dass es von hier aus reizvolle Ausblicke über den Park Sanssouci hinweg auf die hügelige, seenreiche Landschaft und die Residenzstadt Potsdam gab. Der zweigeschossige, mit zwei Altanen (Anbauten) versehene und von einer Kuppel bekrönte Rundbau hatte nach dem Willen Friedrichs II. sein Vorbild in einem Rekonstruktionsversuch des Kaiserpalastes Neros in Rom. Friedrich II. kannte diese Darstellung aus einem 1738 erschienenen Stichwerk des Italieners Bianchini, das zum Bestand der königlichen Bibliothek im Neuen Palais gehört. Nach dem Tod Friedrichs II. nutzten vereinzelt dem Königshaus nahestehende Gesellschaften das Gebäude für kleinere Veranstaltungen. Während der Kampfhandlungen in den letzten Kriegstagen brannte das Belvedere 1945 völlig aus. Die Messerschmitt Stiftung München übernahm im Februar 1990 die Wiederherstellung des Belvedere als einen Beitrag zur Wiedervereinigung Deutschlands. Bereits 1989 war der Vorstandsvorsitzende der Messerschmitt Stiftung, Dr. Hans Heinrich von Srbik, von dem Generalkonservator des Instituts für Denkmalpflege der DDR auf die Ruine aufmerksam gemacht worden. Die Stiftung betraute dann in ihrer Funktion als Bauherr und Geldgeber das Architekturbüro Uli Böhme, Berlin, mit der Planung und Leitung des Wiederaufbaus. 1993 konnte die Restaurierung des Außenbaus abgeschlossen werden. Nach Montierung der neuen Zwischendecke und Kuppel ermöglichte die Messerschmitt Stiftung zusätzlich die komplizierte Wiederherstellung des oberen Saales. Die Kosten für die Wiederherstellung des Belvedere betrugen insgesamt 7 Millionen Euro. Das Belvedere ist damit das größte Projekt der Messerschmitt Stiftung. Auf Wunsch der Münchener Stiftung wurde das Gebäude am 14.9.2002 wieder an die Stiftung Preußische Schlösser und Gärten Berlin-Brandenburg übergeben. (mit freundlicher Unterstützung der Stiftung Preußische Schlösser und Gärten Berlin-Brandenburg)

Maulbeerallee
14471 Potsdam

(0331) 96 94 – 200/ -201
(0331) 9694–107

E-Mail:
Homepage: www.spsg.de

Öffnungszeiten:
April bis Oktober: Sa + So 10 bis 17 Uhr