Kletterhalle Blockzone

Vorschaubild Kletterhalle Blockzone

Waldstadt II - Trostlos habe die ehemalige Sero-Annahmestelle mit ihren grauen Betonwänden noch im Dezember vergangenen Jahres gewirkt, sagte Bodo Jablonowski. Um so mehr freute sich der kaufmännische Vorstand der Wohnungsbaugenossenschaft „Karl Marx“ gestern darüber, was 30 Boulderbegeisterte in der kurzen Zeit aus der von der Genossenschaft mietfrei zur Verfügung gestellten Anlage gemacht haben. Zur Eröffnung der „Blockzone“, der ersten öffentlichen Kletterhalle Potsdams, konnte die Gruppe um Robby Sandmann am Nachmittag neben einer Boulderwand mit Überhang auch ein sogenanntes „Campusboard“ für Fortgeschrittene präsentieren. Sandmann, Jugendleiter der Potsdamer Sektion des Deutschen Alpenvereins (DAV), hatte in den vergangenen Wochen zusammen mit seinen ehrenamtlichen Helfern Holzplatten für die insgesamt 60 Quadratmeter großen Wände zurechtgeschnitten, montiert und zahlreiche Haltegriffe an ihnen angebracht. Robby Sandmann ließ es sich daher gestern nicht nehmen, die neue Kletterwand einzuweihen. Barfuß erklomm der Jugendreferent den Überhang. Den 20 Kindern aus der Nachbarschaft, die begeistert in die Sero-Halle gestürmt waren, empfahl er dagegen Turnschuhe zu tragen. Bei der Sportart Bouldern, die in den 1950er Jahren in den USA entstand, handele es sich um Klettern in Absprunghöhe, erklärt Sandmann. Diese betrage in der Sero-Halle höchstens drei Meter. Der Boulderer sei dabei, anders als der gewöhnliche Kletterer, nicht durch ein Seil gesichert. Lediglich ausgediente Matratzen, die der Luftschiffhafen den Kletterfreunden gestiftet habe, schützten vor Verletzungen durch Stürze. Die Eröffnung der Boulderhalle fällt für die 380 Mitglieder zählende Potsdamer Sektion des DAV in das Jahr ihres 100. Geburtstags. Karin Plötner, Vorsitzende des Vereins, kündigte anlässlich der „Blockzone“-Eröffnung auch den Bau des zwölf Meter hohen Outdoor-Kletterfelsens „Barbarine“ in unmittelbarer Nähe der Sero-Halle, an. Um bis Jahresende zudem eine weitere Kletterwand neben „Barbarine“ errichten zu können, sei der Verein allerdings noch auf Spenden in Höhe von insgesamt 30 000 Euro angewiesen. „Ich muss Sie allerdings noch auf eine Gefahr hinweisen“, sagte Plötner gegen Ende ihrer Eröffnungsrede. „In der Halle grassiert ein Virus, mit dem wir möglichst viele Potsdamer infizieren möchten – der Klettervirus.“ FvH Tageskarten kosten 3 Euro, für Schüler 1 Euro, für unter 12-Jährige ist der Besuch kostenfrei. (Text: PNN)