Golm

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An der Namensgebung von „Golm” waren maßgeblich die slawischen Siedler des 9. und 11. Jahrhunderts beteiligt. Denn der Name dieser märkischen Gemeinde, mit einer über 700 jährigen Tradition, entstand aus dem slawischen „Chlum“-„Berg“. Im 11. und 12. Jahrhundert ließen sich dann deutsche Siedler in „Chlum“ nieder. Die erste urkundliche Erwähnung seines heutigen Namens „Golm“ fällt in das Jahr 1289. Entscheidend mitgestaltet wurde das Dorf als sich, in Folge des 30-jährigen Krieges, Schweizer Kolonisten ansiedelten. Diese kultivierten das bisher nicht nutzbare Land und gründeten den nahe an der „Wublitz“ gelegenen Ort „Nattwerder“. Im alten Ortskern wurde das Wahrzeichen der Stadt, die evangelische Kirche, errichtet und im Jahre 1886 eingeweiht. Einst war die Kirche ein Geschenk des Kronprinzen Friedrich Wilhelm II., den späteren Kaiser Friedrich III., an die Bevölkerung „Golms“ zur bleibenden Erinnerung an die Feier seiner silbernen Hochzeit. Sie wurde im neugotischen Stil erbaut und zählt in ihrer Innenausstattung zu den schönsten Kirchen der Mark Brandenburg. Als beliebtes Ausflugsziel für Berliner und Potsdamer gilt „Golm“ schon seit der Jahrhundertwende. Von dem immerhin 68 Meter hohem „Reiherberg“ hat man eine hervorragende Aussicht auf das weite Umland, einschließlich der Stadt „Werder“ und den „Golmer Zernsee“. Dieser ist umgeben von weiten Schilfwiesen sowie herrlichen Sandufern, und lädt wegen seiner geringen Tiefe in Ufernähe zum Baden ein. Ebenso erfreuen sich Angler in diesem Fischparadies über den ungeheuren Reichtum einheimischer Arten. Eine große Anzahl von Wanderwegen führen durch „Golm“ und das Landschaftsschutzgebiet „Golmer Luch“. Dabei kann man auf den vielen Weideflächen noch immer Kühe beobachten, da „Golm“ von jeher als Landwirtschaftsgebiet genutzt wird. Ein sehr reizvoller Wanderweg ist der „Mühlendamm“, von dem man über die „Wublitzbrücke“, entlang einer wunderschönern Havellandschaft, die Insel „Töplitz“ erreichen kann. In den letzten Jahren hat sich „Golm“ besonders zu einem Wissenschaftsstandort entwickelt. Das Gelände der „Universität Potsdam“ und drei „Max-Plank-Institute“ wurden in Betrieb genommen. Dieses Zusammenwirken von Universität und Wissenschaftsinstituten verhelfen „Golm“ zu der Aussicht auf eine glorreiche Zukunft und haben den Superlativ von der „Perle“ des Havellandes geprägt. Die große Vernetzung von Lehre und Forschung ermöglicht den Studenten ein hochaktuelles Studium. „Golm“ ist ein Musterbeispiel für die Symbiose von Fortschritt und Tradition, ein Vorbild für die Entwicklung im Havelland. (Text: Marcel Weichenhan)